An der Tillystrasse geraten zwei aus unserer Gruppe zunächst fast mit einem Wasserhäuschen-Besucher aneinander. Exakt dieser junge Mann gibt dann aber später fast die schönsten Weisheiten des Tages von sich. Immer wieder entdecken wir enorme Diskrepanzen zwischen der Ablehnung, Resignation und Hoffnungslosigkeit zu Beginn des Gespräches und den dann folgenden konkreten, schönen, berechtigten Forderungen nach mehr Menschlichkeit, Herzlichkeit und Miteinander. Mit der eigenen Umsetzung davon hapert es aber leider manchmal. Bei uns allerdings auch. Die Politikverdrossenheit und Gesellschaftskritik insgesamt sind zunächst schwer zu ertragen, aber siehe da, die anfängliche Skepsis verwandelt sich ein paar mal immerhin in Begeisterung über unser Projekt.
Während eines sehr interessanten und lehrreichem Gespräches mit einem deutschen, dessen Eltern Marokkaner sind, wird wieder mal deutlich: Wir Weißen machen uns alle keine Vorstellung davon, was es bedeutet, hier als Nichtweiße/r aufzuwachsen. Wir können nur allen PolitikerInnen empfehlen, mal echte Basisarbeit zu machen und sich mit Menschen an Wasserhäuschen zu unterhalten. Sobald die erste Skepsis überwunden ist und die Menschen sich gesehen und gehört wissen, blühen alle auf. Wir werden jedenfalls herzlich verabschiedet und einer unserer Gesprächspartner ist sogar fest entschlossen zu unserer Veranstaltung am 8.9. zu kommen – hoffentlich tut er das auch.
Persönlicher Wasserstand:
Gesellschaftlicher Wasserstand: