Der Tag beginnt mit einem mehr als einstündigen Gespräch über NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren); über das Durchschauen des Wasserlaufs und Mitschwimmen vs. den Wasserlauf verändern; über Lobbyinteressen vs. große Verschwörungstheorie; über persönliche vs. soziale Verantwortung.
Später dann die Erkenntnis des Tages: Menschen können sich ändern, auch wenn das eine der schwersten Lebensaufgaben ist. Aber dass es gelingen kann, z.B. aus jemanden, der „viele schlimme Dinge getan hat“ einer wird, der sich später vor allem um andere kümmert (und wenn der Druck mal wieder steigt, dann halt einfach Musik hört oder kocht) – dafür steht mindestens ein lebender Beweis vor uns. Allmählich greift auch die entschleunigte Zeit am Wasserhäuschen auf uns über. Wir stehen zusammen, tratschen, trinken, fühlen uns auch unsererseits zunehmend mehr „angekommen“ und „angenommen“ am Wasserhäuschen.
Und am Ende des Tages kommen Wasserhäuschen-Touristen. Wir erfahren, dass die Stadt diese Orte gewachsener Begegnungskultur am liebsten los wäre – für ein „cleaneres“ Stadtbild. Aber Dimitris Bude z.B. konnte Dank des Einsatzes der Bewohner des Viertels erhalten werden. Wir hoffen, dass wir auch dazu beitragen können, die Wasserhäuschen stärker als das wahrzunehmen, was sie sind: Eine der letzten öffentlichen Orte des Austauschs und Zusammenseins von Angesicht zu Angesicht.
Persönlicher Wasserstand:
Gesellschaftlicher Wasserstand: