WASSERSTANDSMELDUNG: Performance, Recherche, Installation
Beim Projekt Wasserstandsmeldung begaben wir uns auf eine künstlerische Recherchereise durch den Kosmos der Frankfurter Wasserhäuschen und Trinkhallen. Ziel war, die Stadt durch diese Fixpunkte einer neuen Lesbarkeit zu öffnen.
(Fotos: Christian Schuller)
Hierfür besuchten wir 9 Wasserhäuschen in 8 Stadtteilen an 5 Tagen pro Woche. Dort kamen wir mit den Menschen ins Gespräch, um in Erfahrung zu bringen, was sie bewegt und beschäftigt. Wir stellten ihnen etwas abgewandelt die vier Kant’schen Grundfragen:
Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen? Was kann ich tun? Und Was ist der Mensch?
Basierend auf den Antworten erhoben wir jeden Tag den Durchschnitts-Wasserstand: in Schulnoten von 1 – 6 die Frage danach, wie es jeder interviewten Person persönlich geht und was sie glaubt, wie es unserer Gesellschaft geht. Zur Dokumentation operierten wir mit 6 Wasserkästen als Skala und schossen immer am Ende des Tages zwei Fotos. Zum Abschluss baten wir unsere Gesprächspartner jeweils um Vorschläge zur Senkung des Wasserstands via Flaschenpost.
Am Ende des vierwöchigen Projekts luden wir zum großen Abschluss-Symposium nach Frankfurt Schwanheim. Dabei nahmen wir den alten griechischen Ausdruck Symposium ernst, der sinngemäß für “gemeinsames, geselliges Trinken” steht. Aus einer Vielzahl an Wasserkästen hatten wir einen Wasserfall der Transformation errichtet, den wir in einem Happening rituell in Gang setzten. Dann berichteten wir von den Geschichten, Erkenntnissen und Erlebnissen der Recherche, öffneten die uns geschickten Flaschenposten und diskutierten mit unserem Publikum über das Zusammenleben in der Stadt.
Ein Projekt von und mit:
Jörg Thums, Tim Schuster, Steffen Popp, Anna Berger & Frank Bossert.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main
und
Implantieren – site specific performance festival / 2018