O-City + Planet O

O-City und Planet O wurden unter der Leitung von Jörg Thums und Anna Berger und in enger Zusammenarbeit mit dem Schülerladen Tausendfüssler realisiert. Das Angebot richtet sich an etwa 25 Schüler*innen der Klassen 1-4.

Mit Schüler*innen vom Schülerladen Tausendfüssler wurde in Ganztagsangeboten während der Schulferien eine utopische Stadt (O-City/Jan. + April 2017) und ein Weltraumsystem (Planet O/April + Oktober 2018) erarbeitet.

O-City (2017)

Eine Besonderheit an der O-City ist, dass sie nicht nur in Skizzen existierte und auch nicht nur digital. Damit die Stadt am Ende wirklich existiert, wurden in der ersten Phase in Audio-Interviews offene Fragen gestellt und für den Beteiligungsprozess eine Wunschbox gebaut. Die zweiten Phase begann mit einem Stadtbau-Workshop, wo wir fünf Tage lang mit Karton, Holz, Farben und dem übrigen Material in der Werkstatt waren. Hier wurden die Ideen aus Phase umgesetzt und natürlich auch spontan um neue Ideen ergänzt, als die Kinder die Materialien gesehen haben. Manche Objekte waren in zwei Stunden fertig. Das Sportfeld hat zwei Tage gedauert. Am aufwendigsten war wohl das Haus mit Schwimmbad und mobiler Outdoor-Couch. Das waren fünf Tage Bauzeit.

Für die Projektpräsentation wurden die Einzelelement dann auf 200 Quadratmetern in einem Gemeinschaftssaal der Saalbau Frankfurt als begehbare Stadt installiert. Nach einer kleinen Begrüssungs-Choreographie machten die Kinder mit den Eltern eine Stadtbegehung. Bei der inszenierten Führung interviewten sich die Kinder gegenseitig, um zentrale Aspekte ihrer Installationen hervorzuheben und zu erklären. Direkt neben der Teleportation-Station befand sich ein bespielbares Fußballstadion. Im Café der Gefühle gab es für alle Gäste der Stadt saure Gummibären und Chips. Doch damit nicht genug, wer wollte konnte die kritzegelbe Telefonzelle nutzen und sich am Pool verabreden, natürlich unter einer Palme auf der rollbaren Couch sitzen oder einfach der Raupenstation bzw. dem auf dem Kopf stehenden Haus einen Besuch abstatten.

PLANET O (2018)

In der 3-tägigen Workshop-phase zu Projektbeginn lag mit dem Maskenbau der Hauptaspekt auf dem figürlichen Ausgestalten von Lebewesen. Durch die Alterspanne von 6 bis 11 Jahren kamen hier sehr unterschiedliche Ergebnisse zu Tage, die bei einem gemeinsamen Fotoshooting auf dem Marktplatz freudvoll präsentiert wurden. Zu sehen waren gleichermassen Zebra-Katzen-Wendekostüme einer 6 Jährigen zu sehen, wie auch froschgrüne Aliens oder eine vermeintliche Weltraumprinzessin.

In der zweiten Phase stand dann die Raumgestaltung im Vordergrund. Insgesamt entstanden für die Präsentation ein Raumschiff mit Steuereinheit, 5 Meteoriten und 5 Planeten. Ein 5-köpfiges Raketenteam hat ein Raumschiff gebaut, dass geradeso alle Gäste auf einmal transportieren konnte. Die dazugehörigen Flugtickets waren Einzelanfertigungen auf Esspapier, die gleich für den nötigen Reiseproviant sorgten. Bei einer geführten Raumbegehung führte die Reise zunähst zum ‚Roten Planet‘, der nur aus Feuer und Stein besteht und über den man sich wegen der enormen Hitze nur schwebend fortbewegen konnte.

Von dort aus ging es direkt weiter auf den ‚Planet EDRE‘, der eigentlich unserer Erde sehr ähnelt. Allerdings war dort alles etwas verdreht. Genauer: alles lief dort verkehrt herum, denn gesprochen und gelaufen wurde dort rückwärts. Darüberhinaus wirkten dort auch die Naturgesetz in die andere Richtung, weshalb dort im Herbst die Bäume umfallen, aber die Blätter in der Luft stehen bleiben. Der ‚Planet Drachenachterbahn‘ hingegen machte in erster Linie Spass und ludt alle Gäste zum Fahren der Drachenachterbahn ein. Ebenso viel Freude bereitete „Planet Glitzer‘, der mit zwei tanzenden Kometen und dem schönsten Bett des Universums immer eine Reise wert ist. Von dort ging es weiter zum letzten Planet unserer Reise. ‚Planet Wackelpudding‘ hatte die Besonderheit, dass er nur durch einen mit buntem Licht ausgeleuchteten Tunnel betreten werden konnte und für Erwachsene gesperrt war. Und ja, der Boden war schwabbelig und wabbelig wie Pudding. Also: Ein toller Ort zum Hüpfen, Oreo-Fussball-Spielen oder um sich eine Zuckerwatte-Wolke zu besorgen und weiter zu reisen. Die Präsentation selbst bestand aus einer gemeinsamen Weltraumreise, die von zwei sehr unterschiedlichen Mädchen angeleitet wurde. Hierin bildete ein sehr stilles, eher schüchternes Mädchen ein Tandem mit einem sehr forderndem Mädchen. Die gegenseitige Ergänzung von Sensibilität und Durchsetzungsvermögen sorgten für eine gelungene Weltraumreise, die alle Anwesenden begeisterte.


Ermöglicht wurde das Projekt durch die Unterstützung des Bürgerverein Oberrad e.V. und der finanziellen Förderung durch »tanz + theater machen stark« – ein Förderprogramm des Bundesverband Freie Darstellende Künste.